Saas-Grund

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Saas-Grund
Wappen von Saas-Grund
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk: Visp
BFS-Nr.: 6291i1f3f4
Postleitzahl: 3910
Koordinaten: 638243 / 107360Koordinaten: 46° 7′ 0″ N, 7° 56′ 0″ O; CH1903: 638243 / 107360
Höhe: 1559 m ü. M.
Höhenbereich: 1542–4014 m ü. M.[1]
Fläche: 24,80 km²[2]
Einwohner: 1067 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 43 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
19,0 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.3910.ch
Saas-Grund, 2024
Saas-Grund, 2024
Lage der Gemeinde
Karte von Saas-GrundLac de MoiryMattmarkseeLago di Place MoulinItalienKanton BernBezirk BrigBezirk EntremontBezirk GomsBezirk HérensBezirk LeukBezirk Östlich RaronBezirk SidersBezirk Westlich RaronBaltschiederBaltschiederEisten VSEmbdGrächenLaldenRanda VSSaas-AlmagellSaas-BalenSaas-FeeSaas-GrundSt. Niklaus VSStalden VSStaldenriedTäschTörbelVispVisperterminenZeneggenZermatt
Karte von Saas-Grund
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Kugelpanorama von Saas-Grund (2022)
Als Kugelpanorama anzeigen

Saas-Grund (bis 31. Dezember 2006 offiziell Saas Grund) ist eine politische Gemeinde und eine Burgergemeinde des Bezirks Visp sowie eine Pfarrgemeinde des Dekanats Visp im Schweizer Kanton Wallis. Saas-Grund ist der Hauptort des Saastals und bevölkerungsmässig die zweitgrösste Ortschaft des Tals nach Saas-Fee.

Das Gemeindegebiet liegt in der Mitte des Saastals und erstreckt sich mehrheitlich auf der orographisch rechten Seite der Saaservispa vom Talboden auf 1560 m ü. M. über die Bergflanke bis auf die Wasserscheide der Bergkette im Osten. Nur im südlichsten Teil gehört auch ein Gebiet links der Saaservispa zur Gemeindefläche von Saas-Grund; dort liegt zwischen dem Talfluss und der Feevispa die Siedlung Unter den Bodmen; im letzten Flussabschnitt fliesst die Feevispa durch das Gebiet von Saas-Grund. Die Gemeindegrenze folgt eine kurze Strecke dem historischen Kapellenweg nach Saas-Fee.

Die Nachbargemeinden im Saastal sind Saas-Fee im Westen, Saas-Almagell (talaufwärts) im Süden und Saas-Balen (talabwärts) im Norden. Auf der Ostseite der hohen Bergkette liegt die Gemeinde Simplon.

Zu Saas-Grund gehört ein etwa drei Kilometer langer und bis zu einem halben Kilometer breiter Abschnitt des Talbodens entlang der Saaservispa. Ausgehend von den kleinen historischen Siedlungskernen «Dorf», «Unter dem Berg», «Tamatten» und «Zenlauenen» wurde fast die ganze Ebene nach dem Bau der Saastalstrasse (Hauptstrasse 212) in den 1930er Jahren in der Art einer planlosen Streusiedlung mit Gewerbe-, Wohn- und Infrastrukturgebäuden überbaut.

Der östliche Berghang umfasst hauptsächlich das hochalpine Einzugsgebiet des Triftbachs, der bei Tamatten in die Saaservispa mündet, und dazu im Süden den Abhang des Grundbergs. Der Triftbach sammelt die Schmelwasserbäche aus der breiten Gletschergruppe unter den Gipfel von Trifthorn, Weissmies (4013 m ü. M.), Lagginhorn, Fletschhorn und Jegihorn. Über diese Gipfel verläuft die östliche Gemeindegrenze. Die heute isolierten, früher zusammenhängenden Eisfelder sind der Mälligagletscher, der Triftgletscher, der Hohlaubgletscher, der Lagginhorngletscher, der Fletschhorngletscher und der Tälligletscher. Der nördliche Strang des Triftbachs fliesst an der Weissmieshütte vorbei und trifft die andern Gletscherbäche im Gebiet der Triftalp, von wo aus er durch ein steiles Tobel nach Saas-Grund hinunter stürzt.

Der Triftbach überschwemmte nach einem schweren Unwetter im Juni 2024 einen Teil von Saas-Grund und verschüttete den Ortsteil mit einer riesigen Schuttmenge.[5]

Am Berghang liegen nördlich des Triftbachtobels die Siedlungen «Tewald», «Zer Engi» und «Bodme». Die Wiesen bei diesen Häusergruppen und die Siedlung Zenlauinen im Süden erhalten im Sommer aus dem Triftbach über Suonen Wässerwasser; die südliche Leitung ist das «Obere Fliehwasser». Von Saas-Almagell aus führt ausserdem die «Moosgufer-Leitung» Wasser auf die Wiesen bei Zumstäg. Der Lehrpfad «Suonenweg Saas-Almagell – Saas-Grund» folgt den Wasserleitungen.[6]

Im Mittelalter entstand im abgelegenen Bergtal die Urgemeinde Saas, der es im Jahr 1300 gelang, den Grafen von Blandrate die Nutzungsrechte an den Alpweiden im Tal abzukaufen. 1392 trennten sich die Bürger von Almagell, Fee und Balen von der Gesamtgemeinde, die dadurch in vier Gemeinden zerfiel. Nur die Alp Mattmark im Süden blieb Gesamteigentum der vier Orte. Die gemeinsame, seit 1400 selbständige Talpfarrei mit der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Saas-Grund blieb noch bis 1893/1907 bestehen. 1938 wurde die neue Kirche in Saas-Grund gebaut.

Der Saumpfad durch das Saastal und über den Monte-Moro-Pass im Süden hatte im Mittelalter eine Bedeutung für den Transitverkehr nach Italien.

In der Anfangszeit des Fremdenverkehrs waren das 1850 gebaute Hotel Monte-Rosa und das Hotel Monte-Moro von 1856 für Touren in das Hochgebirge wichtig. 1894 wurde oberhalb der Triftalp, unter den Berggipfeln östlich von Saas-Grund, das kleine «Hotel Weissmies» gebaut, das seit 1924 als SAC-Berghütte geführt wird. 1960 entstand daneben die zweite, grössere Weissmieshütte.

Die Saastalstrasse, deren Bau von Stalden aus 1930 mit der Errichtung der Merjenbrücke über die Mattervispa begonnen hatte, erreichte erst 1938 auch Saas-Grund. 1948 wurde die Strasse nach Saas-Almagell und 1951 jene nach Saas-Fee gebaut. Die neuen Verkehrsverbindungen förderten die starke Entwicklung des Tourismus im Saastal.

Saas-Grund wurde wie die andern Ortschaften im Saastal oft von verheerenden Naturereignissen in Mitleidenschaft gezogen. Seit dem 18. und aus dem 19. Jahrhundert sind Nachrichten über viele verheerende Lawinen im Gebiet von Saas-Grund überliefert.[7] 1849 kamen 19 Personen bei einem Lawinenunglück ihr Leben. Um 1890 errichtete die Gemeinde Saas-Grund eine Lawinenschutzmauer oberhalb des Dorfes, wo ausserdem am Steilhang der Schutzwald gepflegt wird.

Die Exekutive besteht aus einem Gemeinderat mit fünf Mitgliedern.

Gemeindepräsidenten seit 1956

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Amtszeit Name Partei
1957–1960 Augustin Ruppen KVP
1961–1970 Josef Andenmatten KVP
1970–1984 Florinus Ruppen KVP/CVP
1985–1992 German Anthamatten CSP
1993–2004 Georg Anthamatten CSP
2005–2012 Patrick Zurbriggen CVP
2013– Bruno Ruppen FDP
Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1850 1900 1950 2000 2010 2012 2014 2016 2018 2020
Einwohner 247 429 564 1167 1108 1094 1053 1023 1000 990

Saas-Grund verfügt über ein Wintersport- und ein Wandergebiet. Zwei Gondelbahnen und mehrere Skilifte führen bis auf 3142 m ü. M. Höhe ins fünfthöchste Skisportgebiet der Schweiz (nach Zermatt, Saas-Fee, Verbier und St. Moritz). Bei der Mittelstation Kreuzboden (2400 m ü. M.) befinden sich ein kleiner See sowie ein Kinderland (grosser Spielplatz). Von der Bergstation Hohsaas (3142 m ü. M.) kann man die ganze Mischabelkette bis zum Monte-Rosa-Massiv sehen.

Das Dorf Saas-Grund liegt an der Hauptstrasse 212 Visp–Saas-Fee, über die Postautokurse von Brig und Visp aus verkehren. Von Saas-Grund aus führt die Hauptstrasse 212.1 nach Saas-Almagell und zum Mattmarksee.

Sehenswürdigkeiten

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Rippenhelm Saas Grund
  • Kirche St. Bartholomäus
  • Kapelle Hl. Dreifaltigkeit
  • Rippenhelm des ehemaligen Kirchturms (Friedhofskapelle)
  • Hotel «Monte Rosa»
  • Hotel «Monte Moro»
  • Kapellenweg (teilweise auf dem Gebiet der Gemeinde Saas-Fee)
  • Kapelle St. Antonius (im Territorium der Gemeinde Saas-Balen, gehört aber zur Pfarrei St. Bartholomäus Saas-Grund)
  • historisches Berghotel «Weissmies», später SAC-Weissmieshütte
Commons: Saas-Grund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Saas-Grund – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Elena Oberholzer: Die Katastrophe von Saas-Grund: Ein Dorf schaufelt sich frei. In: Neue Zürcher Zeitung, 2. Juli 2024.
  6. Suonenweg Saas-Almagell – Saas-Grund auf Wallis Tourismus.
  7. Emil Hess: Die Lawinengruften von Saas-Grund. In: Die Alpen. 1943.