Colcha „K“ (Potosí)

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Colcha „K“
Basisdaten
Einwohner (Stand) 1221 Einw. (Volkszählung 2012)
Höhe 3751 m
Postleitzahl 05-0901-0100-1001
Telefonvorwahl (+591)
Koordinaten 20° 44′ S, 67° 40′ WKoordinaten: 20° 44′ S, 67° 40′ W
Colcha „K“ (Bolivien)
Colcha „K“ (Bolivien)
Colcha „K“
Politik
Departamento Potosí
Provinz Provinz Nor Lípez
Klima

Klimadiagramm Colcha "K"

Colcha „K“ ist eine Ortschaft im Departamento Potosí im Hochland des südamerikanischen Anden-Staates Bolivien.

Der ursprüngliche Name der Ortschaft war Q'ochapata, von Quechua Q'ocha (See) und Pata (oben). Dieser Name wurde allmählich zu „Colcha“ hispanisiert. Der Zusatz „K“ stammt von dem Identifikationkode für die Ortschaft im Telegrafenwesen.[1]

Lage im Nahraum

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Colcha „K“ ist sowohl Hauptstadt und Verwaltungssitz der Provinz Nor Lípez als auch zentraler Ort des Municipios Colcha „K“ und liegt am Ausgang eines schmalen Flusstales in einer Höhe von 3751 m über dem Meeresspiegel. Der Talausgang in die Ebene hinein wird durch ein Militärlager überwacht, nächstgelegene Ortschaften sind Mañica fünf Kilometer südlich und Puerto Chuvica 21 Kilometer nördlich gelegen.

Colcha „K“ liegt auf dem bolivianischen Altiplano zwischen der Cordillera Occidental im Westen und der Cordillera de Lípez im Südosten am Salzsee Salar de Uyuni. In nordwestlicher Richtung ist der Zugang zum nahe gelegenen Salar de Uyuni durch zwei Fünftausender erschwert, die jedoch die Region um Colcha „K“ mit dem für die Landwirtschaft wichtigen Steigungsregen versorgen.

Nennenswerter Niederschlag fällt jedoch nur in den Monaten Januar bis März (siehe Klimadiagramm Colcha „K“), die restlichen neun Monate des Jahres sind arid, der Gesamtniederschlag der Region erreicht keine 100 mm im Jahr. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei knapp 7 °C, die Monatswerte schwanken nur unwesentlich zwischen 2 °C im Juni/Juli und 9 °C von November bis März, wobei jedoch nächtliche Frostdurchgänge im ganzen Jahr möglich sind.

Gemäß der Klimaklassifikation ist das Klima von Colcha „K“ trocken und kalt (BWk).

Wichtigster Erwerbszweig dieser Region ist neben der Salzgewinnung bisher der durch den Steigungsregen begünstigte Anbau von Quinoa. Die wirtschaftliche Zukunft der Region wird jedoch auf dem Rohstoff Lithium liegen.

Am 13. Dezember 2023 wurde von der bolivianischen YLB (Yacimientos de Litio Bolivianos) mit der russischen „Uranium One Group“ (Rosatom) ein Abkommen über den Bau einer ersten halbindustriellen Anlage mit direkter Lithiumextraktion (DLE) in Colcha mit einer Investition von 450 Millionen US-Dollar unterzeichnet[2]. Nach der Unterzeichnung sollen die Arbeiten für den Bau der Pilotanlage sofort beginnen und bis 2025 abgeschlossen sein. Danach sollen dann in einer ersten Erweiterung jährlich 9.000 Tonnen Lithium gewonnen werden und die Produktionskapazität in einer letzten Stufe auf jährlich 14.000 Tonnen gesteigert werden.

Colcha „K“ liegt in einer Entfernung von 344 Straßenkilometern südwestlich von Potosí, der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos.

Von Potosí führt die asphaltierte Nationalstraße Ruta 5 in südwestlicher Richtung 198 Kilometer bis Uyuni, von dort führt sie weiter nach Südwesten und erreicht nach 61 Kilometern die Brücke über den Río Grande de Lípez. Hinter der Brücke zweigt die Ruta 5 in nordwestlicher Richtung ab und erreicht nach 36 Kilometern die Ortschaft Río Grande an der Bahnlinie von Uyuni nach Avaroa an der chilenischen Grenze und weiter nach Antofagasta. Die Straße folgt der Bahnlinie in südwestlicher Richtung und erreicht nach weiteren 30 Kilometern Julaca. Direkt hinter Julaca zweigt eine unbefestigte Salzpiste in nordwestlicher Richtung ab und führt auf weiteren 19 Kilometern nach Colcha „K“.

Die Einwohnerzahl des Ortes ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten um mehr als ein Drittel angestiegen:

Jahr Einwohner Quelle
1992 908 Volkszählung[3]
2001 853 Volkszählung[3]
2012 1221 Volkszählung[3]

Aufgrund der historischen Bevölkerungsverteilung hat die Region einen hohen Anteil Quechua-Bevölkerung, im Municipio Colcha „K“ sprechen 90 Prozent der Einwohner Quechua (2001).[4]

Einzelnachweise

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  1. Plan de Desarrollo Municipal Colcha “K” 2004-2007 (PDF; 2,6 MB)
  2. Bolivien und Russland unterzeichnen Abkommen für den Bau einer Lithiumgewinnungsanlage latina-press 16. Dezember 2023
  3. a b c INE: Censo de Población y Vivienda 1976-2012. Abgerufen am 6. Februar 2024 (spanisch).
  4. INE: Indicadores Sociodemográficos por Provincia y Secciones de Provincia 1992-2001 (Memento vom 15. Dezember 2011 im Internet Archive; PDF; 5,24 MB)