9. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

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9. Infanterie-Brigade

Aktiv 1816 bis 1919
Staat Wappen Königreich Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Typ Brigade
Gliederung siehe Geschichte
Standort siehe Geschichte
Leitung
Kommandeure siehe Kommandeure

Die 9. Infanterie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.

Die 9. Infanterie-Brigade wurde am 5. November 1816 als Infanterie-Brigade der Truppen-Brigade in Frankfurt/Oder aufgestellt und erhielt am 29. April 1852 nach mehreren Umbenennungen die Bezeichnung 9. Infanterie-Brigade. Sie war Teil der 5. Division[1], die dem III. Armee-Korps in Berlin zugeordnet war. 1868 wurden die Landwehr-Bezirke neu geordnet und im Zuge dieser Maßnahme der Brigade die Landwehr-Einheiten 1. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 8 mit Landwehr-Bataillon Frankfurt/O und Landwehr-Bataillon Küstrin und 5. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 48 mit Landwehr-Bataillon Landsberg und Landwehr-Bataillon Woldenberg zugeteilt. Von 1816 bis zur Demobilisierung im Jahr 1919 hatte sie ihren Standort in Frankfurt an der Oder.

  • 1820

Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8, Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin“ (4. Brandenburgisches) Nr. 24

  • 1821 bis 1848

8. Infanterie-Regiment (gen.Leib-Regiment), Grenadier-Regiment „Prinz Carl von Preußen“ (2. Brandenburgisches) Nr. 12

  • 1849

12. Infanterie-Regiment, Infanterie-Regiment „von Courbière“ (2. Posensches) Nr. 19

  • 1850

2. Infanterie-Regiment, 9. Infanterie-Regiment (Colberg)

  • 1851

Wie 1821 bis 1848

  • 1852 bis 1859

8. Infanterie-Regiment (Leib-Infanterie-Regiment), 8. Landwehr-Regiment[2]

  • 1860 bis 1867

Leib-Grenadier-Regiment (1. Brandenburgisches) Nr. 8, 5. Brandenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 48, 1. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 8

  • 1868 bis 1888

Wie vor, zusätzlich 1. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 8, 5. Brandenburgisches Landwehr-Regiment Nr. 48

  • 1889 bis 1914

Wie 1860 bis 1867, ohne Landwehr-Regiment Nr. 8

  • Kriegsgliederung bei Mobilmachung

Wie vor

Deutsch-Dänischer Krieg 1864

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Im Deutsch-Dänischen Krieg war die Brigade im Verband der 5. Division an den Kämpfen beteiligt.[3][4][5]

Deutscher Krieg 1866

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Im Krieg Preußens gegen das Kaisertum Österreich nahm die Brigade im Verband der 5. Division an den Schlachten bei Münchengrätz und Königgrätz sowie am 22. Juni 1866 am Gefecht bei Blumenau teil.[6]

Deutsch-Französischer Krieg 1870/1871

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Im Deutsch-Französischen Krieg war die Brigade[7][8] im Verband der 5. Division eingesetzt. Am 16. August 1870 starb ihr Kommandeur Generalmajor Wilhelm von Doering bei Vionville auf dem Schlachtfeld.

Erster Weltkrieg

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Mit der Mobilmachung im August 1914 musste die Brigade das Brigade Ersatz Bataillon 9 aufstellen und kam im Verband der 5. Division ausschließlich an der Westfront zum Einsatz. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Kampfgeschehen der 5. Division.

Brigadekommandeure

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Name Datum[9]
5. Infanterie-Brigade
Friedrich August Wilhelm von Brause 24. September 1815 bis 18. Januar 1824
Friedrich Wilhelm Karl Franz von Anhalt 19. Januar 1824 bis 24. Februar 1826
Karl Friedrich Ludwig Georg von Uttenhoven 25. Februar 1826 bis 29. März 1832
Ludwig von Rohr 30. März 1832 bis 29. März 1839
Wilhelm von Werder 30. März 1839 bis 6. April 1842
Adam von Klaette 7. April 1842 bis 23. Februar 1846
Ferdinand von Voß-Buch 24. Februar 1846 bis 8. März 1848
Wilhelm von Thümen 9. März 1848 bis 2. August 1848
Karl von Schlieffen 3. August 1848 bis 20. Juli 1849
Karl von Knobloch 21. Juli 1849 bis 11. Oktober 1849
Philipp von Uttenhoven 12. Oktober 1849 bis 2. Oktober 1850
Eduard d’Artois von Bequignolles 3. Oktober 1850 bis 29. April 1852
9. Infanterie-Brigade
Eduard d’Artois von Bequignolles[10] 29. April 1852 bis 29. März 1856
Hans Herwarth von Bittenfeld 30. März 1856 bis 2. Mai 1858
Konstans Bernhard von Voigts-Rhetz 3. Mai 1858 bis 19. Januar 1859
Eugen von Le Blanc Souville 20. Januar 1859 bis 22. August 1860
Ferdinand von Prondzynski 23. August 1860 bis 28. Januar 1863
Rudolf Leopold von Schlegell 29. Januar 1863 bis 17. April 1865
Gustav von Schimmelmann[11][12] 18. April 1865 bis 13. Juli 1870
Wilhelm von Doering 14. Juli 1870 bis 16. August 1870, † in Frankreich
Bernhard von Conta[13] 22. August 1870 bis 14. September 1874
Karl von Pressentin 15. September 1874 bis 10. März 1876
Rudolf von Bercken 11. März 1876 bis 17. November 1880
Alfred von Lewinski 18. November 1880 bis 11. November 1885
Hermann von Malotki 12. November 1885 bis 1. August 1888
Kuno von Falckenstein 2. August 1888 bis 18. September 1888
Oscar von Sarwey 19. September 1888 bis 17. November 1890
Ernst von Petersdorff 18. November 1890 bis 13. Mai 1894
Wilhelm von Amann 14. Mai 1884 bis 28. Juni 1895
Ludwig von Wildenbruch 29. Juni 1895 bis 23. Mai 1898
Hugo von Zamory 24. Mai 1898 bis 17. Mai 1901
Max von Boehn 18. Mai 1901 bis 21. April 1905
Albano von Jacobi 22. April 1905 bis 26. Januar 1906
Georg Konrad von der Goltz 27. Januar 1906 bis 1. April 1909
Adalbert von Falk 2. April 1909 bis 26. Januar 1912
Max Stumpff 27. Januar 1912 bis 21. April 1914
Ernst von Doemming 22. April 1914 bis 11. September 1914
Konrad Finck von Finckenstein 12. September 1914 bis 29. März 1915 (Auflösung)
Alfred Eugen Richard Felix Dieterich 29. Januar 1919 bis 30. September 1919 (Demobilisierung)
  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778
Commons: 9. Infanterie-Brigade – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Adolf Friedrich Johannes von Crousaz: Die Organisationen des brandenburgischen und preussischen Heeres von 1640 bis 1863. Berlin 1867 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. R. Braeuner: Geschichte der preußischen Landwehr Historische Darstellung und Beleuchtung ihrer Vorgeschichte, Errichtung und späteren Organisation. 1863 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Georg Alt: Das Königlich Preußische stehende Heer; Kurzgefasste Geschichte seiner sämtlichen Truppenkörper ·. Berlin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Der Schleswig-Holsteinische Krieg für's deutsche Volk in treuer Schilderung. Berlin 1869 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Militärische Blätter , Band 12, 1864. Berlin 1869 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Georg Alt: Das Königlich Preußische stehende Heer; Kurzgefasste Geschichte seiner sämtlichen Truppenkörper. Berlin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Zuordnung der Regimenter und selbständigen Bataillone zu ihren Brigaden und Divisionen im Krieg 1870/1871 – Digitalisat
  8. Generalstab, Abteilung für Kriegsgeschichte: Gefechtskalender des deutsch-französischen Krieges 1870–71. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1886 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 374f.
  10. C. Hirtenfeld: Allgemeines militärisches Handbuch; Organisation der europäischen Heere. 1854 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Die deutschen Kriege von 1864, 1866, 1870/71 in wohlfeiler Bearbeitung, nach den grossen Generalstabswerken , Generalstab 1889. 1889 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Generalstabs-Bureau für Kriegsgeschichte: Österreichs Kämpfe im Jahre 1866. 1889 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Unsere Zeit 1872. 1872 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).