(124) Alkeste

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Asteroid
(124) Alkeste
{{{Bild}}}
{{{Bildtext}}}
{{{Bild2}}}
{{{Bildtext2}}}
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 17. Oktober 2024 (JD 2.460.600,5)
Orbittyp Mittlerer Hauptgürtel
Asteroidenfamilie
Große Halbachse 2,629 AE
Exzentrizität 0,078
Perihel – Aphel 2,424 AE – 2,835 AE
Perihel – Aphel  AE –  AE
Neigung der Bahnebene 3,0°
Länge des aufsteigenden Knotens 187,9°
Argument der Periapsis 61,7°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 22. April 2025
Siderische Umlaufperiode 4 a 96 d
Siderische Umlaufzeit {{{Umlaufdauer}}}
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit km/s
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 18,34 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 88,6 ± 1,7 km
Abmessungen {{{Abmessungen}}}
Masse Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Masse kg
Albedo 0,13
Mittlere Dichte g/cm³
Rotationsperiode 9 h 54 min
Absolute Helligkeit 8,1 mag
Spektralklasse {{{Spektralklasse}}}
Spektralklasse
(nach Tholen)
S
Spektralklasse
(nach SMASSII)
S
Geschichte
Entdecker C. H. F. Peters
Datum der Entdeckung 23. August 1872
Andere Bezeichnung 1872 QA
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(124) Alkeste ist ein Asteroid des mittleren Hauptgürtels, der am 23. August 1872 vom deutsch-US-amerikanischen Astronomen Christian Heinrich Friedrich Peters am Litchfield Observatory in New York entdeckt wurde.

Der Asteroid wurde benannt nach Alkestis, der Tochter von Pelias und Anaxibia und Frau von Admetos. Sie erklärte sich freiwillig bereit, für ihren Mann zu sterben, da Apollon ihr versprach, dass Admetos niemals sterben sollte, wenn jemand an seiner Stelle sterben würde. Einige Legenden besagen, dass Herakles Alkestis aus der Unterwelt zurückbrachte. Die Benennung erfolgte durch Adelinde Weiss, die Frau des österreichischen Astronomen Edmund Weiss, auf Wunsch des Entdeckers.

Mit Daten radiometrischer Beobachtungen im Infraroten am Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile im Jahr 1974 wurden für (124) Alkeste erstmals Werte für den Durchmesser und die Albedo von 92 km und 0,08 bestimmt.[1] Eine Beobachtung im September 1975 am Kitt-Peak-Nationalobservatorium in Arizona ergab Werte von 67 km und 0,15.[2] Aus Ergebnissen der IRAS Minor Planet Survey (IMPS) wurden 1992 Angaben zu Durchmesser und Albedo für zahlreiche Asteroiden abgeleitet, darunter auch (124) Alkeste, für die damals Werte von 76,4 km bzw. 0,17 erhalten wurden.[3] Eine Auswertung von Beobachtungen durch das Projekt NEOWISE im nahen Infrarot führte dann 2012 zu vorläufigen Werten für den Durchmesser und die Albedo im sichtbaren Bereich von 88,7 km bzw. 0,13.[4]

Photometrische Beobachtungen von (124) Alkeste erfolgten erstmals vom 9. Oktober bis 16. November 1979 am Table Mountain Observatory in Kalifornien. Aus der gemessenen Lichtkurve wurde eine Rotationsperiode von 9,921 h abgeleitet.[5] Aus Messungen am 1. und 2. Juli 1991 am La-Silla-Observatorium in Chile konnte keine Rotationsperiode abgeleitet werden.[6] Dies gelang dann bei neuen photometrische Messungen vom 12. September bis 12. November 1996 an der Außenstelle Tshuhujiw des Charkiw-Observatoriums in der Ukraine und am Krim-Observatorium in Simejis. Die Auswertung führte zu einem verbesserten Wert von 9,907 h.[7]

Weitere Beobachtungen wurden vom 12. April bis 17. Juni 2016 am Organ Mesa Observatory in New Mexico durchgeführt. Die gemessenen Lichtkurven konnten gut auf eine Rotationsperiode von 9,906 h angepasst werden.[8] Aus archivierten Daten des Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) aus dem Zeitraum 2015 bis 2018 wurden dann in einer Untersuchung von 2020 für ein ellipsoidisches Gestaltmodell zwei alternative Positionen für die Lage der Rotationsachse sowie eine Rotationsperiode von 9,90702 h bestimmt.[9]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. D. Morrison: Asteroid sizes and albedos. In: Icarus. Band 31, Nr. 2, 1977, S. 185–220 doi:10.1016/0019-1035(77)90034-3.
  2. D. Morrison: Radiometric diameters of 84 asteroids from observations in 1974–1976. In: The Astrophysical Journal. Band 214, 1977, S. 667–677 doi:10.1086/155293 (PDF; 1,18 MB).
  3. E. F. Tedesco, P. V. Noah, M. Noah, S. D. Price: The Supplemental IRAS Minor Planet Survey. In: The Astronomical Journal. Band 123, Nr. 2, 2002, S. 1056–1085, doi:10.1086/338320 (PDF; 398 kB).
  4. J. R. Masiero, A. K. Mainzer, T. Grav, J. M. Bauer, R. M. Cutri, C. Nugent, M. S. Cabrera: Preliminary Analysis of WISE/NEOWISE 3-Band Cryogenic and Post-cryogenic Observations of Main Belt Asteroids. In: The Astrophysical Journal Letters. Band 759, Nr. 1, L8, 2012, S. 1–8, doi:10.1088/2041-8205/759/1/L8 (PDF; 3,27 MB).
  5. A. W. Harris, J. W. Young: Asteroid rotation: IV. 1979 observations. In: Icarus. Band 54, Nr. 1, 1983, S. 59–109, doi:10.1016/0019-1035(83)90072-6.
  6. M.-C. Hainaut-Rouelle, O. R. Hainaut, A. Detal: Lightcurves of selected minor planets. In: Astronomy & Astrophysics Supplement Series. Band 112, 1995, S. 125–142, bibcode:1995A&AS..112..125H (PDF; 468 kB).
  7. V. G. Shevchenko, I. N. Belskaya, Yu. N. Krugly, V. G. Chiorny: Asteroid Observations at Low Phase Angles. II. 5 Astraea, 75 Eurydike, 77 Frigga, 105 Artemis, 119 Althaea, 124 Alkeste, and 201 Penelope. In: Icarus. Band 155, Nr. 2, 2002, S. 365–374, doi:10.1006/icar.2001.6651.
  8. F. Pilcher: Three Asteroids with Changing Lightcurves: 124 Alkeste, 465 Alekto, and 569 Misa. In: The Minor Planet Bulletin. Bulletin of the Minor Planets Section of the Association of Lunar and Planetary Observers, Band 43, Nr. 4, 2016, S. 296–299, bibcode:2016MPBu...43..296P (PDF; 551 kB).
  9. J. Ďurech, J. Tonry, N. Erasmus, L. Denneau, A. N. Heinze, H. Flewelling, R. Vančo: Asteroid models reconstructed from ATLAS photometry. In: Astronomy & Astrophysics. Band 643, A59, 2020, S. 1–5, doi:10.1051/0004-6361/202037729 (PDF; 756 kB).