Weltenergiebedarf

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Energieverbrauch nach Art

Der Weltenergiebedarf ist die Menge an Primärenergie, die weltweit von der Menschheit im Jahr benötigt wird. 2021 lag der Weltprimärenergiebedarf bei 595,15 Exajoule (EJ) (entspricht etwa 165,32 Petawattstunden (PWh) oder 14,21 Gigatonnen Öleinheiten).[1] Stromerzeugung machte davon 102,4 EJ (etwa 28,46 PWh) also etwa 17,2 % aus.[1] Bei der Nutzung dieser Energie wurden ca. 33,88 Mrd. Tonnen Kohlenstoffdioxid freigesetzt.[1] Im Jahr 2010 lag der Weltenergiebedarf bei 505 EJ (etwa 140 PWh).[2]

Deutschland hatte 2023 einen Primärenergiebedarf von 10.735 Petajoule (PJ) (etwa 2.982 Terawattstunden (TWh)).[3] Der Bruttostromverbrauch lag bei 525 TWh.[4]

Beim Vergleich von Stromverbrauch und Primärenergieverbrauch muss berücksichtigt werden, dass es sich bei Strom um Endenergie handelt, die aus Primärenergie durch eine unter Umständen verlustreiche Wandlung hervorgeht. Der Weg, den die Primärenergie in einer Volkswirtschaft über Wandlung in Sekundärenergie wie Kraftstoffe und Strom bis zum Endverbrauch nimmt, wird in Energiebilanzen dargestellt.

Energiebedarf nach Sektoren

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Im Jahr 2019 hatten am weltweiten Gesamtenergieverbrauch Wärme und Kühlung einen Anteil von 51 %, Transport einen Anteil von 32 % und die Stromerzeugung einen Anteil von 17 %.[5] Der Transportsektor teilt sich weiter auf in Straßentransport (74 %), Flugverkehr (12 %), Schifffahrt (9,4 %) und Schiene (2 %).[5]

Nach Berechnungen des Ethnologen Marshall Sahlins ist der weltweite Energieverbrauch pro Kopf und Jahr bis zum Beginn der industriellen Revolution nahezu konstant geblieben.[6]

Im Jahr 2020 wurden rund 78,5 % des globalen Energiebedarfs durch fossile Energieträger gedeckt.[5] Im Jahr 2009 waren es noch 80,7 %.[5] Die Gründe hierfür sind sowohl technologischer, als auch ökonomischer Natur. Nach Einschätzung des Copenhagen Consensus Centers aus dem Jahr 2009 wird der Verbrauch an fossilen Energieträgern, ungeachtet der derzeitigen Bemühungen der Klimapolitik, in den kommenden Jahrzehnten noch steigen.[7] Durch die begrenzten fossilen Ressourcen kann der wachsende Energiebedarf jedoch nicht annähernd gedeckt werden. Weltweit werden deshalb Fördermaßnahmen aufgelegt, um Erneuerbare Energien zu erschließen (siehe Energiewende nach Ländern).

Die Internationale Energieagentur (IEA) ging im Jahr 2023 davon aus, das die fossilen Energien (Erdöl, Erdgas, Kohle) bis 2030 ihren Höhepunkt des Verbrauchs erreichen werden.[8] Die Sonne liefert 3.900.000 Exajoule/Jahr an die Erde, also rund das 5.000-fache des Weltprimärenergiebedarfes.[9]

  1. a b c BP Statistical Review of World Energy 2022. (PDF) In: bp.com. BP, 2022, abgerufen am 9. April 2024 (englisch).
  2. BP Statistical Review of World Energy 2011 full report. (PDF; 8,2 MB) Abgerufen am 24. Januar 2020 (Internetseite der Universität Stanford.).
  3. Primärenergieverbrauch Deutschland. Umweltbundesamt, 2. April 2024, abgerufen am 10. April 2024.
  4. Bruttostromverbrauch in Deutschland. Umweltbundesamt, 2. April 2024, abgerufen am 10. April 2024.
  5. a b c d Renewable Energy in Perspective - 2022. In: ren21.net. 2022, abgerufen am 20. Juni 2022.
  6. Johannes Moser: Einführung in die Wirtschaftsanthropologie. Institut für Volkskunde / Europäische Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität, München 2008.
  7. Research Green Energy, A Summary: The Analysis Paper (Isabel Galiana and Chris Green). Copenhagen Consensus Center, archiviert vom Original am 17. Dezember 2009; abgerufen am 10. Dezember 2009.
  8. IEA: Nachfrage nach Öl, Gas und Kohle erreicht bis 2030 ihren Höhepunkt. In: IWR online. 24. Oktober 2023, abgerufen am 13. April 2024.
  9. Volker Quaschning: Regernative Energiesysteme, Hanser, 9. aktualisierte und erweiterte Auflage, 2015, ISBN 978-3-446-44267-2, S. 34, 36