Klaus Manchen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Klaus-Joachim Manchen (* 1. Dezember 1936 in Breslau; † 27. September 2024 in Hoppegarten) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher.[1]

Klaus Manchen absolvierte von 1961 bis 1964 seine Schauspielausbildung an der Staatlichen Schauspielschule Berlin-Niederschöneweide.[2] Daraufhin arbeitete er von 1964 bis 1965 an der Vereinigung von Volksbühne und Maxim-Gorki-Theater. Nach Auflösung des Zusammenschlusses entschied er sich für das Maxim-Gorki-Theater und war dort von 1965 bis 2002 als festes Ensemblemitglied engagiert.[3]

Ab 1965 stand Manchen auch für Film und Fernsehen vor der Kamera.[4] Sein Debüt gab er unter der Regie von Hugo Hermann in dem Fernsehfilm Die andere Front. Es folgten in der Anna-Seghers-Romanverfilmung Die Toten bleiben jung und 1969 in Konrad Wolfs Ich war neunzehn Nebenrollen auf der Kinoleinwand. 1972 spielte er an der Seite von Barbara Dittus in dem Liebesfilm Der Dritte den gebundenen Freund einer jungen Frau. In dem DEFA-Indianerfilm Der Scout gab er als Sergeant Anderson den Gegenspieler des von Gojko Mitić verkörperten Indianerhäuptlings „Weiße Feder“.[5] Über einen Zeitraum von fast 50 Jahren war Manchen oftmals in der Krimireihe Polizeiruf 110, in der er u. a. eine Gastrolle in dem ersten Fall Der Fall Lisa Murnau sowie 2012 in der Folge Die Gurkenkönigin des Polizeihauptmeisters Horst Krause übernahm, zu sehen.[6] Von 2010 bis zu seinem Serientod im Jahr 2020 hatte er eine feste wiederkehrende Nebenrolle als Veit Bukow, dem Vater des von Charly Hübner gespielten Kommissars Alexander Bukow in den vom NDR produzierten Fällen der Kommissare Bukow und König aus Rostock.[7] In der ARD-Fernsehserie Die Stein war er von 2008 bis 2011 an der Seite von Annekathrin Bürger als Vater der von Julia Stemberger und Katja Studt dargestellten Lehrerinnen Katja Stein und Karola König in einer durchgehenden Serienhauptrolle zu sehen. Darüber hinaus übernahm er auch Gastrollen in zahlreichen Krimiserien, wie beispielsweise in Großstadtrevier, SOKO München, Der Alte und SOKO Leipzig.[8] Manchen wirkte als Schauspieler vor der Kamera von 1965 bis zum Jahr 2020 in über 130 Film-und-Fernsehproduktionen mit.[9][10][11]

Ab 1968 betätigte er sich neben seinen Arbeiten auf der Bühne und vor der Kamera auch als Hörspielsprecher in über 420 Produktionen. Zunächst arbeitete er für den staatlichen Rundfunk der DDR (u. a. Neumann, zweimal klingeln),[12] später im wiedervereinigten Deutschland war er in mehreren Produktionen für Deutschlandradio Kultur zu hören.

Klaus Manchen war in erster Ehe mit der Schauspielerin Christine Schorn, die er während des Schauspielstudiums kennengelernt hatte, verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Manchen lebte mit seiner rund zwanzig Jahre jüngeren zweiten Ehefrau Karola im brandenburgischen Dahlwitz-Hoppegarten.[13] Neben seiner Muttersprache Deutsch sprach er auch Russisch und Englisch.[14]

Klaus Manchen starb am 27. September 2024 im Alter von 87 Jahren im Ortsteil Dahlwitz-Hoppegarten der Gemeinde Hoppegarten.[15]

  • 1969: Kritikerpreis der Berliner Zeitung
  • 1975: Silberner Lorbeer des Fernsehens der DDR
  • 1979: Kunstpreis der DDR
  • 1992: Silberne Antenne als bester männlicher Schauspieler für die Rolle des Schlomo Herzl in „Mein Kampf“ von George Tabori

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Hörspiele und Features

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • F.-B. Habel, Volker Wachter: Lexikon der DDR-Stars. Schauspieler aus Film und Fernsehen. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 3-89602-304-7.
  • F.-B. Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8.
  • F.-B. Habel: Lexikon. Schauspieler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2009, ISBN 978-3-355-01760-2.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Klaus Manchen. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 23. Juli 2024.
  2. Klaus Manchen. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 20. Januar 2022.
  3. Klaus Manchen. In: Steffi-Line.de. Abgerufen am 23. Juli 2024.
  4. Klaus Manchen. In: Moviepilot. Abgerufen am 23. Juli 2024.
  5. Klaus Manchen. In: DDR Personen. Abgerufen am 23. Juli 2024.
  6. Klaus Manchen. In: TV Wunschliste. Abgerufen am 23. Juli 2024.
  7. Unfreiwilliger Abschied: Klaus Manchen verlässt „Polizeiruf“. In: t-online.de. 14. Juni 2020, abgerufen am 23. Juli 2024.
  8. Filmografie Klaus Manchen. In: fernsehserien.de. 3. Juli 2010, abgerufen am 23. Juli 2024.
  9. Klaus Manchen. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 23. Juli 2024.
  10. Klaus Manchen in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 23. Juli 2024.
  11. Klaus Manchen. In: Filmstarts. Abgerufen am 23. Juli 2024.
  12. Klaus Manchen. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 23. Juli 2024.
  13. „Polizeiruf 110“-Star Klaus Manchen: Serien-Aus nach zehn Jahren: „Mein Abschied ist lieblos“. In: Bunte. 13. Juni 2020, abgerufen am 13. Juni 2020.
  14. Klaus Manchen. In: Castforward | e-Talenta. Abgerufen am 23. Juli 2024.
  15. Ulrich Seidler: Zum Tod des Schauspielers Klaus Manchen: Ein Held des doppelten Bodens. 28. September 2024, abgerufen am 29. September 2024.