Benutzer:Orloeg/Territoriale Entwicklung Norwegens

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ab 4. Jhd.: Etablierung mehrerer Kleinreiche (Ringerike, Romerike, Hadeland und Hedmark) im Osten und Süden Norwegens sowie des größeren Rechtsverbandes in Trøndelag.

Ende 9. Jhd.: Harald Hårfagre verdrängte den Herrscher in Avaldsnes auf Karmøy, von wo aus er die umliegende Kleinkönige unterwarf, wenngleich sich der Umfang seiner Oberherrschaft nicht sicher bestimmen läßt. 1000: Nach der Seeschlacht von Svold, in der eine dänisch-schwedische Flottenallianz den norwegischen König Olav I. Tryggvason besiegte, musste Norwegen die Regionen Bohuslän und Trøndelag an Schweden abtreten.

um 1015: Norwegen gewinnt Bohuslän und Trøndelag zurück.

1035: Die Färöer-Inseln wurden ein Teil von Norwegen.

1098: In einem Vertrag erkannte der schottische König Edgar die Hoheit des norwegischen Königs Magnus III. über die Orkneys, die Hebriden und die Isle of Man an.

1261: Um eine regelmässige Versorgung zu gewährleisten, akzeptieren die Grænlendingar die norwegische Hoheit über ihre Siedlungen auf Grönland.

1262: Nachdem Island bereits um 1247 kirchlich dem norwegischen Erzbistum Nidaros unterstellt und 1255 erstmals eine norwegische Steuer dokumentiert wurde, schworen die Bauern des nördlichen, südlichen und östlichen Quartiers in Volksversammlungen ihre Gefolgschaft gegenüber König Håkon IV.; der dafür als Beleg herangezogene Alte Vertrag (isländisch: gamli sáttmáli) wird aber nach neueren Untersuchungen in seiner überlieferten Fassung als Fälschung aus dem 15. Jahrhundert betrachtet.

2. Juli 1266: Im Frieden von Perth, der den 1263 ausgebrochenen Norwegisch-Schottischen Krieg beendete, musste Norwegen die Isle of Man und die Hebriden an Schottland abtreten, das im Gegenzug die norwegische Herrschaft über Orkney und die Shetlandinseln anerkannte.

1408: Der Bericht über die Eheschließung eines isländischen Paares in der Kirche von Hvalsey gilt als letzter schriftlicher Beweis für die Existenz von Siedlungen der Grænlendingar auf Grönland.

8. September 1468: Zur Beilegung eines 1426 ausgebrochenen Konfliktes zwischen Dänemark und Schottland wurde 1460 auf Vorschlag des französischen Königs Karl VII. die Verlobung zwischen Margarethe, der Tochter des dänisch-norwegischen Königs Christian I., und Jakob III., dem ältesten Sohn König Jakobs II. von Schottland vereinbart. Der schließlich unterzeichnete Ehevertrag legte ihre Mitgift auf 60.000 rheinischen Florins fest, von denen 10.000 noch vor Margarethes Abreise aus Kopenhagen zu zahlen waren, während für den Restbetrag die Orkney-Inseln an Schottland verpfändet wurden.

28. Mai 1469: Da der dänische König lediglich 2000 der vereinbarten vorab zu zahlenden 10.000 Florins aufbringen konnte, musste er zusätzlich auch die Shetland-Inseln an Schottland verpfänden. Eine Klausel des Vertrages räumte Christian I. und seinen Nachfolgern das Recht ein, die Inseln für die feste Summe von 210 Kilogramm Gold oder 2.310 Kilogramm Silber einzulösen.

20. Februar 1472: Die Orkneys und Shetlands wurden direkt der schottischen Krone unterstellt und alle späteren Versuche Dänemarks, eine Auslösung der Inseln zu erreichen, blieben erfolglos.

Bromebro1645fixed

23. August 1645: Im Frieden von Brömsebro, der den 1643 ausgebrochenen Torstenssonkrieg zwischen Schweden und Dänemark beendete, musste Norwegen Jämtland und Härjedalen an Schweden abtreten.

6. Juni 1660: Im Frieden von Kopenhagen, der den Kriegszustand zwischen Dänemark und Schweden im Zweiten Nordischen Krieg beendete, erhielt Dänemark die Insel Bornholm mit Ertholmene und Norwegen das Trøndelag zurück. Der Vertrag legte die bis heute gültigen Grenzen zwischen Schweden, Dänemark und Norwegen fest.

1751: Durch die Präzisierung der schwedisch-norwegischen Grenze zwischen Dalarna und Hedmarken fielen die Orte Idre und Särna an Schweden.

14. Januar 1814: Im Frieden von Kiel, der für das mit Frankreich verbündete Dänemark das Ende des Sechsten Koalitionskrieges bedeutete, musste dieses die "...Provinzen, die die Gesamtheit des Königreichs Norwegen umfassen, [...], ebenso wie alle davon abhängigen Gebiete (ausgenommen Grönland, die Färöer-Inseln und Island), ..." an Schweden abtreten.

27. Februar 1814: Der dänische Statthalter Christian Friedrich weigerte sich, die Abtretung anzuerkennen und erklärte die Unabhängigkeit des Königreichs Norwegen, das sich am 17. Mai eine Verfassung gab.

14. August 1814: In der Konvention von Moss, die den Schwedisch-Norwegische Krieg beendete, stimmte Norwegen einer Union mit Schweden zu.

4. November 1814: Das norwegische Storting wählt Karl XIII. von Schweden einstimmig zum Regenten.

23. September 1905: Um die formale Selbständigkeit Norwegens auch im Ausland deutlich zu machen, verabschiedete das Storting, das norwegische Parlament, im Mai 1905 einstimmig ein Gesetz, das die Einrichtung eigener konsularischer Vertretungen vorsah. Der Versuch des schwedischen Königs Oskar II., durch sein Veto dieses Vorhaben zu verhindern, führte nach gescheiterten Verhandlungen zum Rücktritt der norwegischen Regierung. Da es dem König nicht gelang, eine neue Regierung zu bilden, verabschiedete das Storting am 7. Juni 1905 eine Resolution, die Oskar II. vorwarf, gegen seine Pflichten als Staatsoberhaupt zu handeln und folglich die Union mit Schweden für aufgelöst betrachtete. Während beide Seiten ihre Streitkräfte mobilisierten, forderte der schwedische Reichstag die Durchführung einer Volksabstimmung in Norwegen, in der sich am 13. August bei einer Wahlbeteiligung von 85% 368.392 Wahlberechtigte für und nur 184 gegen die Unabhängigkeit entschieden. Die sich anschließenden Verhandlungen über die Bedingungen zur Beendigung der Union führten auch unter Vermittlung der europäischen Großmächte zur Unterzeichnung des Vertrages von Karlstadt, in dem Schweden eine friedliche Auflösung der Union akzeptierte.

26. Oktober 1905: Nachdem am 9. Oktober das Storting mit 101 zu 16 Stimmen und am 13. Oktober der schwedische Reichstag einstimmig dem Vertrag angenommen hatten, verkündete König Oskar II. offiziell die vollständige Souveränität Norwegens.

Ausgreifen in Arktis und Antarktis

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Norway overseas administrative divisions map

9. Februar 1920: In Paris unterzeichneten Norwegen, Dänemark, Frankreich, Italien, Japan, die Niederlande, Schweden, die Vereinigten Staaten von Amerika und das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland (auch im Namen der Dominions Australien, Kanada, Neuseeland, Südafrika sowie für Britisch-Indien) den Spitzbergenvertrag (Svalbardtraktaten), durch den der zuvor staatenlose Archipel Spitzbergen (genauer alles Land zwischen 74 bis 81 Grad nördlicher Breite und 10 bis 35 Grad östlicher Länge) unter norwegische Hoheit gelangte. Am 19. Juni 1596 von einer niederländischen Expedition unter Jacob van Heemskerk, Jan Corneliszoon Rijp und Willem Barents entdeckt, nutzten später unterschiedliche Nationen die Inseln für Fischerei, Walfang und Bergbau, was aufgrund fehlender Gesetze und Regularien immer wieder zu Konflikten führte, die mit dem Anschluss an Norwegen unterbunden werden sollten, das wiederum allen Bürgern und Unternehmen der Signatarmächte eine gleichberechtigte wirtschaftliche Betätigung garantieren musste.

14. August 1925: Der Spitzbergenvertrag trat in Kraft.

1. Dezember 1927: Harald Horntvedt (1879–1946), der Kapitän des Forschungsschiffs Norvegia, annektierte die am 1. Januar 1739 von dem französischen Seefahrer Jean-Baptiste Charles Bouvet de Lozier entdeckte Bouvetinsel für das Königreich Norwegen.

23. Januar 1928: Ein königliches Dekret legitimierte die norwegische Souveränität über die Bouvetinsel.

2. Februar 1929: Eine norwegische Expedition nahm die am 10. Januar 1821 von Admiral Fabian Gottlieb von Bellingshausen entdeckte Peter-I.-Insel in Besitz.

8. Mai 1929: Ein königliches Dekret stellte die gesichert am 28. Juni 1614 durch den englischen Walfangkapitän John Clarke entdeckte Insel Jan Mayen unter norwegische Souveränität.

29. November 1929: Die bereits am 10. Dezember 1825 vollzogenen Inbesitznahme der Bouvetinsel durch den englischen Kapitän George Norris machte Verhandlungen nötig, in denen Norwegen den Standpunkt vertrat, die britischen Rechte seien durch Nichtausübung erloschen, was zum Verzicht Großbritanniens führte.

27. Februar 1930: Norwegen erklärte die Bouvetinsel und die Peter-I.-Insel zum abhängigen Gebiet (Biland) und erließ ein Gesetz, das es ermöglichte, den Grundbesitz auf Jan Mayen den verschiedenen Eigentümern abzukaufen.

11. November 1930: Während seiner 1898 bis 1902 unternommenen Arktisexpedition hatte der norwegische Polarforscher Otto Sverdrup die nach ihm benannten Sverdrup-Inseln für Norwegen in Besitz genommen, was mit den kanadischen Ansprüchen auf das Gebiet kollidierte. In Verhandlungen zwischen den Regierungen von Norwegen, Kanada und Großbritannien sowie Sverdrup selbst gelang es Kanada, von Norwegen den formellen Verzicht auf das von Sverdrup entdeckte Land zu erlangen, wofür Kanada an Sverdrup 67.000 $ zahlte.

14. Januar 1939: Norwegen beanspruchte mittels königlicher Proklamation die antarktische Küste zwischen 45° und 20° östlicher Länge unter dem Namen Königin-Maud-Land als Territorium unter norwegischer Souveränität in der Antarktis, was international keine Anerkennung fand.

12. Juni 2015: Norwegen erweiterte seine antarktischen Ansprüche bis zum Südpol.