Lipödem

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Klassifikation nach ICD-10
R60.9[1] Ödem, nicht näher bezeichnet
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Klassifikation nach ICD-10-GM
E88.20 Lipödem, Stadium I
E88.21 Lipödem, Stadium II
E88.22 Lipödem, Stadium III
E88.28 Sonstiges oder nicht näher bezeichnetes Lipödem
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ICD-10 online (GM-Version 2024)

Das Lipödem (von altgriechisch λίπος lípos „Fett“ und οἴδημα oídēma „Schwellung“; in der Umgangssprache fälschlich auch als „Reithosenfettsucht“, „Reiterhosensyndrom“ oder „Säulenbein“ bezeichnet) ist eine voranschreitende Erkrankung mit zunehmender Druckschmerzhaftigkeit. Sie ist gekennzeichnet durch die atypische symmetrische Häufung von Fettgewebe seitlich an den Hüften und Oberschenkeln und kann aus der Lipohypertrophie hervorgehen[2]. Weiterhin können die Oberarme und im späteren Verlauf auch die Unterschenkel, Unterarme und der Nacken betroffen sein.

Die Fettgewebsvermehrung im Unterhautfettgewebe beinhaltet Hypertrophie und Hyperplasie der Fettzellen. Die Gefäße sind durchlässig und brüchig. Dadurch gelangt Flüssigkeit ins Binde- und Stützgewebe, was auch die Neigung zu Hämatomen erklärt. Das Lipödemfett enthält Fibrosen, vergrößerte und vermehrte Makrophagen und häufig erhöhte Interleukin-Werte, was auf Entzündungen hinweist.[3]

Das Lipödem oder Lipohyperplasia dolorosa[4] wird auch Allen-Hines-Syndrom genannt. Beide Mediziner (Edgar Van Nuys Allen und Edgar Alphonso Hines Jr.) hatten diesem Krankheitsbild erstmals 1940 eine Publikation gewidmet und es als Lipödem benannt.[5]

Die mit der Krankheit einhergehenden Schwellungen aufgrund der Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem (Ödem) können mit Schmerzen und Druckempfindlichkeit sowie der Neigung zu blauen Flecken einhergehen. Es liegt primär keine Schädigung des Lymphsystems vor, im weiteren Verlauf kann dieses jedoch durch die erhöhte Verletzlichkeit und Entzündungsbereitschaft des Fettgewebes geschädigt werden und somit die Ödembereitschaft erhöht werden.

Das Lipödem tritt fast ausschließlich bei Frauen auf, nach der Pubertät, nach einer Schwangerschaft oder im Klimakterium. Hormonelle Veränderungen und Gewichtszunahme werden als Ursachen vermutet, ebenso eine genetische Prädisposition.

Schweregrade

  • Typ I: Fettgewebsvermehrung im Bereich von Gesäß und Hüften (Reiterhosenphänomen)
  • Typ II: Das Lipödem reicht bis zu den Knien, Fettlappenbildungen im Bereich der Knieinnenseite
  • Typ III: Das Lipödem reicht von den Hüften bis zu den Knöcheln
  • Typ IV: Arme und Beine sind bis zu den Handgelenken / Knöcheln, also mit Ausnahme der Füße und Hände betroffen
  • Typ V: Lipolymphödem mit vermehrter Einlagerung von Lymphe in Hand- und Fußrücken sowie Fingern und Zehen

Stadien der Hautveränderungen

  • Stadium 1: feinknotige Hautoberfläche, umgangssprachlich „Orangenhaut“,
  • Stadium 2: grobknotige Hautoberfläche mit größeren Dellen, „Matratzenphänomen“[6],
  • Stadium 3: große, deformierende Hautlappen und -wülste
Sehr ausgeprägtes Lipödem. Abgebildet ist das rechte Bein – die Kniescheibe, im Bild rechts, ist von einem herabhängenden Lipödem verdeckt. Es besteht daneben eine starke Adipositas – die untere Bauchdecke hängt sackartig herab (Im Bild oben, verdeckt durch Strickkleidung).

Weitere Symptome

  • symmetrische, schwammige Schwellungen
  • Berührungs- und Druckschmerzhaftigkeit
  • Neigung zur Hämatombildung bereits nach geringen Traumen
  • Haut ist in fortgeschrittenem Stadium häufig kühl und schlecht durchblutet
  • je nach Stadium Orangenhaut, Matratzenhaut oder großflächige Fettlappen
  • aufgrund der Fettlappen Störungen im Gangbild, X-Beine

Differentialdiagnostik

Der Sicht- und Tastbefund (Inspektion und Palpation) sowie die individuelle Patientengeschichte dienen dem Arzt als verlässliche Anhaltspunkte bei der Diagnosestellung. Im Gegensatz zum Lymphödem ist das Stemmersche Zeichen stets negativ, d. h., bei einem Lipödem lässt sich eine Hautfalte über den Zehen bzw. Fingern abheben.

Um ein Lipödem sicher diagnostizieren zu können, muss ausgeschlossen werden, dass die genannten Symptome durch diese Krankheiten entstanden sein könnten:

Therapie

Wenn die obigen Maßnahmen nicht greifen, kann eine operative Therapie mittels Fettabsaugung (Liposuktion) durchgeführt werden. Diese kann allerdings durch Zerstörung der oberflächlichen Lymphgefäße zu einem zusätzlichen Lymphödem führen. Ein durchführender Facharzt für Plastische Chirurgie, Dermatologie oder Chirurgie sollte zusätzlich bzgl. lymphologischer Krankheiten weitergebildet sein.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-WHO Version 2019, Band 3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln 2019, S. 509
  2. Lipohypertrophie
  3. Lia Lindmann: Leichter leben mit Lipödem. Humboldt, Hannover 2020, ISBN 978-3-8426-2941-7, S. 224.
  4. Manuel E. Cornely: Terminologie des Lipödems. Hrsg.: Phlebologie. Nr. 5/2005.
  5. L. E. Wold, E. A. Hines, E. V. Allen: Lipedema of the legs; a syndrome characterized by fat legs and edema. In: Annals of internal medicine. Band 34, Nummer 5, Mai 1951, S. 1243–1250, PMID 14830102.
  6. Roche Lexikon Medizin, 5. Auflage 2003, hier online
  7. Manuelle Lymphdrainage