Pelikanblut

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Film
Titel Pelikanblut
Produktionsland Deutschland, Bulgarien
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2019
Länge 121 Minuten
Stab
Regie Katrin Gebbe
Drehbuch Katrin Gebbe
Produktion Silke Fischer,
Anna Boyanova
Musik Johannes Lehniger
Kamera Moritz Schultheiß
Schnitt Heike Gnida
Besetzung

Pelikanblut ist ein Spielfilm von Katrin Gebbe aus dem Jahr 2019. Die deutsch-bulgarische Koproduktion ist der zweite Kinofilm der Regisseurin und erzählt von einer alleinerziehenden Mutter, gespielt von Nina Hoss, die bereit ist, Grenzen zu sprengen, um ihre Adoptivtochter zu retten.[1]

Der Film wurde am 28. August 2019 im Rahmen der 76. Internationalen Filmfestspiele von Venedig uraufgeführt, wo er die Nebensektion Orizzonti eröffnete.[2] In Deutschland soll Pelikanblut erstmals am 29. September 2019 im Rahmen des Filmfests Hamburg gezeigt werden.[3]

Handlung

Wiebke lebt zusammen mit ihrer 9-jährigen Adoptivtochter Nicolina auf einem idyllischen Pferdehof. Die Pferdetrainerin unterhält eine heimliche Liebesaffäre zu Benedict. Nach Jahren des Wartens adoptiert Wiebke mit der 5-Jährigen Raya aus Bulgarien ein weiteres Mädchen, womit Nicolinas Wunsch nach einer Schwester in Erfüllung geht. In den ersten Wochen gewöhnen sich die Kinder aneinander und es herrscht Harmonie. Kurze Zeit später bemerkt Wiebke, dass sich die anfangs reizende und schüchterne Raya verändert. Sie hat Schwierigkeiten, zwischenmenschliche Regeln zu akzeptieren, und ist nicht fähig, emotionale Bindungen aufzubauen. Mit ihrem eskalierenden Verhalten bringt Raya sich und andere in Gefahr, darunter auch Nicolina.[2][4]

Als ein Neurologe herausfindet, dass Raya vermutlich ihr Leben lang krank sein wird, ist es an Wiebke zu entscheiden, ob sie das Mädchen weiter bei sich behält. Wiebke beginnt eine fragwürdige Behandlung an Raya zu vollziehen, die ihr Umfeld als Grenzüberschreitung empfindet, darunter auch ihr Liebhaber Benedict. Besessen von dem Gedanken, Raya zu heilen, isoliert sich Wiebke immer mehr. Als einzige Lösung scheint sie ein ungewöhnliches Opfer erbringen zu müssen.[4]

Hintergrund

Laut Regisseurin Katrin Gebbe, die auch das Drehbuch verfasste, erforscht Pelikanblut die „Albtraumvision der Elternschaft“.[2] Der Titel nimmt Bezug auf Pelikane als häufig verwendetes Motiv der christlichen Ikonographie. So öffnet sich dieses Tier nach dem frühchristlichen Tierkompendium Physiologus mit dem Schnabel die eigene Brust. Das auf die toten Jungen tropfende Blut holt sie so wieder ins Leben zurück. allegorisch wurde dies in Bezug zum Opfertod Jesu Christi gesetzt. Für Gebbe handelt es sich um eine Metapher für aufopfernde Liebe und Glauben. Wiebke, die Hauptfigur des Films, kappe auch ihren eigenen, um ihr emotional „totes“ Kind zu heilen, so die Regisseurin.[2]

Auszeichnungen

Im Rahmen seiner Uraufführung in der Sektion Orizzonti der Internationalen Filmfestspiele von Venedig ist Pelikanblut für den Venice Horizon Award nominiert.[5]

Katrin Gebbes Regiearbeit wird im Rahmen des Filmfests Hamburg in der Sektion Große Freiheit gezeigt, wo Pelikanblut für den Hamburger Produzentenpreis für deutsche Kinoproduktionen nominiert ist. Dort wird Hauptdarstellerin Nina Hoss außerdem mit dem Douglas-Sirk-Preis ausgezeichnet.[3]

Einzelnachweise

  1. „Pelikanblut“ von Katrin Gebbe feiert Weltpremiere beim Filmfestival von Venedig. In: swr.de, 25. Juli 2019 (abgerufen am 27. August 2019).
  2. a b c d Pelikanblut. In: labiennale.org (abgerufen am 27. August 2019).
  3. a b Hamburger Filmteam feiert Premiere in Venedig: In: ndr.de, 28. August 2019 (abgerufen am 28. August 2019).
  4. a b Dreharbeiten zur SWR Kinokoproduktion "Pelikan Blut" Nina Hoss spielt in der Regie von Katrin Gebbe. In: pressportal.de, 16. August 2018 (abgerufen am 27. August 2019).
  5. Awards. In: imdb.com (abgerufen am 28. August 2019).