Tatort: Wahre Lügen

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Episode 1080 der Reihe Tatort
Episodenliste

Wahre Lügen ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort, der erstmals am 13. Jänner 2019 im ORF, im Programm Das Erste und auf SRF 1 ausgestrahlt werden soll.[1] Es ist die 1080. Folge der Reihe, der 44. Fall des österreichischen Ermittlers Moritz Eisner und der 20. gemeinsame Fall des Ermittlerteams Eisner/Fellner.

Handlung

In dieser Folge werden die Ermittler Moritz Eisner und Bibi Fellner ins Salzkammergut gerufen, wo im Wolfgangsee eine weibliche Leiche gefunden wurde. Das Opfer wurde mit einer Waffe des Herstellers SIG Sauer erschossen, die in vielen europäischen Ländern als Polizeiwaffe Verwendung findet, und anschließend in einem Auto im See versenkt. Die Tatwaffe war nicht registriert und die Seriennummer wurde entfernt. Nachforschungen zum Auto führen die Ermittler zur Identität der Toten: der 36-jährigen deutschen Journalistin Sylvie Wolter aus Hamburg, die das Fahrzeug für längere Zeit gemietet hatte. Sie war von ihrer Lebensgefährtin, Sybille Wildering, wenige Wochen zuvor als vermisst gemeldet worden. Der ehemalige Polizist Hans-Werner Kirchweger bringt die Ermittler auf die Spur des nach Jahrzehnten noch immer nicht zur Gänze aufgeklärten Todesfalls um den ehemaligen österreichischen Verteidigungsminister Karl Lütgendorf. Kirchweger steht der Suizid-These zum Ableben von Lütgendorf skeptisch gegenüber.

Eisner und Fellner befragen in der Folge neben Wolters Lebensgefährtin ihren Informanten und ihren Chefredakteur. Wolter hatte für eine Geschichte über illegale Waffengeschäfte, Amtsmissbrauch, Untreue und illegale Parteienfinanzierung zuletzt in Wien recherchiert und ist dann später spurlos verschwunden. Auf einer Speicherkarte des Opfers finden sich Fotos von alten Zeitungsartikeln um ehemalige österreichische Verteidigungsminister, darunter Karl Lütgendorf und Robert Lichal. Ihre Recherchen führen die Ermittler unter anderem zum Industriellen David Weimann.

Die Ermittlungen von Eisner und Fellner rund um den alten Fall rufen die Generaldirektion für Innere Sicherheit auf den Plan. Seitens der Generaldirektorin, Dr. Maria Digruber, die keinerlei Interesse an der Aufklärung dieses politisch unbequemen Falles hat, und ihres Sekretärs Lukas Kragl wird Druck auf die Ermittler und deren Vorgesetzten Rauter ausgeübt. Eisner und Fellner machen allerdings trotzdem weiter und kommen bald zu dem Ergebnis, dass der Mord an der Journalistin und der historische Kriminalfall tatsächlich etwas miteinander zu tun haben dürften. In der Folge kommt es zu einem weiteren Todesfall. Eisner und Fellner gehen davon aus, den alten Fall lösen zu müssen, um auch den Mord an der Journalistin klären zu können. Dabei stoßen sie auf zunehmenden Widerstand.[1][2][3][4][5]

Produktion und Hintergrund

Einer der Drehorte: Sankt Gilgen am Wolfgangsee

Gedreht wurde der 20. gemeinsame Tatort-Fall von Eisner und Fellner vom 23. April bis zum 24. Mai 2018 in Wien, Niederösterreich und erstmals auch in Salzburg.[2] Drehort war unter anderem Sankt Gilgen am Wolfgangsee.[6] Unterstützt wurde die Produktion vom Land Salzburg.[2] Das Kommissariat wurde wie für die Folge Her mit der Marie! in der alten Mensa des Studentenheims in der Pfeilgasse 3a in der Wiener Josefstadt eingerichtet.[7][3]

Produziert wurde diese Tatort-Folge von der Cult Film GmbH.[8] Für den Ton zeichnete Wolfgang Wanderer verantwortlich, für das Szenenbild Florian Reichmann, für die Kostüme Erika Navas und für das Maskenbild Monika Fischer-Vorauer.[8] Für Regisseur Thomas Roth, der zuletzt die Tatort-Folge Die Kunst des Krieges (2016) inszenierte, war dies der achte Film aus der Reihe Tatort.

Hintergrund der Geschichte sind reale Ereignisse um den damaligen österreichischen Verteidigungsminister Karl Lütgendorf Ende der 1970er-Jahre.[9][4]

Rezeption

Volker Bergmeister von tittelbach.tv befand, dass Autor und Regisseur Thomas Roth ein „überlegt konstruierter, spannender Krimi gelungen“ sei, in dem weniger agiert als diskutiert würde. Der Film setze auf viele Dialoge, was der Geschichte ein wenig den Fluss nähme. Auch der sonst gewohnte Humor und die Bissigkeit der Kommissare bliebe hier deutlich hinter anderen Folgen zurück. Die Tonlage sei fast durchweg ernst, einen lockeren Ton würde diese Polit-Story auch nicht vertragen.[5]

„Autor und Regisseur Thomas Roth hatte zuvor einmal einen Wiener "Tatort" über kriminelle Geschäfte um das iranische Atomabkommen wie einen Spionage-Thriller aus dem Kalten Krieg inszeniert; seine neue Folge ist ebenfalls im besten Sinne Oldschool. Das liegt auch daran, dass er ohne viel pseudomodernen Schnickschnack den historischen Fall vor einem sich verändernden Polizeialltag aufrollt.“

Christian Buß: Spiegel Online[10]

„Es ist die 20. Episode mit Neuhauser und Krassnitzer, deren Popularität auf einem sonntagabendtauglichen Prinzip beruht: Moral schlägt Unmoral. Zwei gute Menschen bekämpfen das Böse, und am Ende gewinnen die Guten. Sie gewinnen sogar gegen ihre inneren Teufelchen. Das schafft einerseits ein Gefühl der Heimeligkeit. Andererseits: Auch Wärme kann irgendwann erwartbar werden.“

Einzelnachweise

  1. a b Tatort: Wahre Lügen auf den Internetseiten der ARD. In: daserste.de. Abgerufen am 17. Dezember 2018.
  2. a b c orf.at: „Tatort“ Salzburg: Krassnitzer und Neuhauser ermitteln um „Wahre Lügen“. Abgerufen am 17. Dezember 2018.
  3. a b Thomas Roth erzählt „Wahre Lügen“. Abgerufen am 17. Dezember 2018.
  4. a b TATORT-FUNDUS: Tatort WAHRE LÜGEN (Folge 1080). Abgerufen am 17. Dezember 2018.
  5. a b Volker Bergmeister: Reihe „Tatort – Wahre Lügen“ bei tittelbach.tv, abgerufen am 26. Dezember 2018.
  6. Salzburger Nachrichten: "Tatort": Eine tote Journalistin und ein kniffliger Fall in St. Gilgen. Artikel vom 16. Mai 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018.
  7. „Tatort“-Dreh im alten Pfeilheim „Eine grundwienerische G’schicht“. In: diepresse. Die Presse, 10. Mai 2018, abgerufen am 15. September 2018.
  8. a b Tatort: Wahre Lügen bei crew united, abgerufen am 17. Dezember 2018.
  9. derStandard.at: "Tatort" erzählt "Wahre Lügen": Eine Tote führt in die Vergangenheit. Artikel vom 24. Mai 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018.
  10. Christian Buß: Wien-"Tatort" über Waffengeschäfte. Alte Schule, neue Feinde. In: Kultur. Spiegel Online, 11. Januar 2019, abgerufen am 11. Januar 2019: „8 von 10 Punkten“
  11. Holger Gertz: Wühlen im Dreck der Welt. In: Tatort-Kolumne. Süddeutsche Zeitung, 11. Januar 2019, abgerufen am 11. Januar 2019: „Das Problem an diesem Krimi ist allerdings seine Erwartbarkeit.“