Eisenbahnunfall von Studénka (2008)

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Verkeilte Zugteile bei Studénka

Am 8. August 2008 kam es zu dem Eisenbahnunglück von Studénka in Tschechien. Bei einer Brückenrenovierung stürzte ein Teil einer Brücke auf die darunterliegende Bahnstrecke. Wenige Minuten später fuhr der Eurocity Comenius von Krakau nach Prag in die Trümmer der Brücke. Bei dem Unglück starben acht Menschen und 95 wurden teils schwer verletzt.

Brückeneinsturz

Eine Brücke, die über die Bahnstrecke gespannt ist und sich gerade in der Renovierung befand stürzt wenige Augenblicke vor der Zugdurchfahrt ein.

Unglück

Der Eurocity Comenius war am Morgen des 8. August 2008 von Krakau nach Prag unterwegs. Als der Zug gegen 10:30 Uhr aus dem Bahnhof der nordmährische-schlesische Studenka (Stauding) bei Ostrava (Mährisch Ostraufuhr), stürzte eine im Bau befindliche Stahlbrücke vor den Augen des Lokführers auf die Schienen. Der Lokführer betätigte augenblicklich die Notbremse, konnte den Zug aber nur bremsen, den Zusammenstoß nichtmehr verhindern. "Der Lokomotivführer gab an, er habe den Bahnhof mit knapp 135 Kilometern pro Stunde durchfahren und dann bemerkt, dass die Brückenstruktur schwankte und herabzufallen begann", erklärte Jan Kucera, der stellvertretende Leiter der tschechischen Bahninspektion, der Nachrichtenagentur CTK. Die Lok sprang aus den Gleisen und die fünf dahinterliegenden Wagen verkeilten sich ineinander. Der Zug hatte beim Aufprall eine Geschwindigkeit von 120km/h.[1]

"Seine Geistesgegenwart rettete ihm selbst und weiteren Fahrgästen das Leben." schrieb Radio CZ.[2]

Ermittlungen

Der Unfall hätte verhindert werden können, lautet das Fazit des Sonderermittlungsteams der Polizei. "Die Hauptursache für den Unfall waren fehlende geodätische Messungen vor dem Baubeginn und während des Baus", sagte Jirí Jícha, der Ermittlungsleiter gegenüber Radio CZ. Ausführende Firma war die Tschechische Tochter der deutschen Baufirma Max Bögl, die Bögl a Krýsl.[3]

Bögl a Krýsl war mit den Ergebnissen der Untersuchungen nicht einverstanden. Der Fall ist bis heute vor Gericht einem Gericht in Tschechien anhängig (Stand 2016).

Weiteres Unglück 2015

Am 22. Juli 2015 passierte um 7:53 ein Zug von Bohumín nach to Františkovy Lázně den ort Studénka. Der Zug prallte auf ein auf den Gleisen befindlichen LKW. Drei Passagiere starben und 17 wurden verletzt. Das Unglück war nachdem von 2008 das der größte Eisenbahnunfall in Tschechien überhaupt.

Einzelnachweise

  1. Klaus Brill Prag: Zugunglück in Tschechien: Tod an der Brücke. In: sueddeutsche.de. ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 1. August 2016]).
  2. Radio Prag - Zwei Jahre danach: Untersuchungen zum Zugunglück von Studénka abgeschlossen. Abgerufen am 1. August 2016.
  3. Medienhaus Der Neue Tag: Max Bögl und das Unglück von Werneck: Schwierige Ermittlungen. Abgerufen am 1. August 2016.

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