Balat (Istanbul)

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Das Kurdenviertel Balat

Balat ist ein Viertel des Istanbuler Stadtteils Fatih.

Name

Der Name leitet sich vom griechischen Wort Palation, das ins Deutsche übersetzt Palast bedeutet.

Geschichte

Balat war lange Zeit hauptsächlich von sephardischen Juden bewohnt. Nach der Gründung des Staates Israel 1947 sind die meisten von ihnen in ihre neue Heimat ausgewandert. Heute bilden Kurden, Türken aus Anatolien und viele Roma die Bevölkerung, die nach den 1970er Jahren aus Thrakien, Anatolien, Ost- und Südostanatolien kamen und in Balat ihr neues Zuhause gefunden haben. Das Viertel grenzt im Osten an Fener an, im Norden bildet das Goldene Horn eine natürliche Grenze. Im Westen liegt das Viertel Ayvansaray, das selber an die Theodosianische Landmauer grenzt. Im Süden liegt Draman, eines der islamischten Viertel Istanbuls.

Balat wird zurzeit von vielen Spekulanten aufgesucht, die das Viertel in ein touristisch umwandeln möchten. Die jetzt dort lebende Bevölkerung wird aus dem Viertel verdrängt. Vor 20 Jahren waren die Häuser fast wertlos und werden heute für viel Geld verkauft.

Neben der ältesten Synagoge Istanbuls, findet man in Balat auch viele griechische und armenische Kirchen. Im Zentrum Balat's gibt es einige Supermärkte, Läden für den täglichen Bedarf und Kneipen. Die berühmteste Kneipe war die Agora Meyhanesi, die nach dem Unfalltot des Besitzers (eines griechischstämmigen Istanbulers) wegen Erbstreitigkeiten nicht mehr weitergeführt wurde. Nach Jahrelangem Leerstand hat dort nun ein Kunstmaler sein Atelier eingerichtet.

Koordinaten: 41° 1′ 58″ N, 28° 56′ 44″ O